SEGEL KATAMARAN TWIGA
Der Katamaran wurde 1995 in der DEAN-Werft in Saldana, Südafrika, aus GFK gefertigt.
(Länge 11 Meter, Breite 5,50 Meter, Tiefgang 90 cm, Gewicht 7 Tonnen)
Das Design des Rumpfes ist an die Katamarane der Firma Prout angelehnt, jedoch mit einigen eigenständigen Konstruktionsmerkmalen ausgestattet. Asymmetrische Rümpfe und eine lange Nacelle zwischen den Rümpfen beeinflussen die ankommenden Wellen sehr positiv. Die Nacelle ist so konstruiert, dass sie die ankommende Welle teilt und hinreichend Stehhöhe im Innenraum bietet, somit ist auch das Gesamtprofil des Schiffes ziemlich niedrigbordig. Die beiden Rümpfe haben Bugwülste und laufen sehr schmal aus. Die Bugwülste mindern die Bugwelle und geben zusätzlichen Auftrieb. Bugwülste sind in der Großschifffahrt heutzutage nicht mehr wegzudenken. Die Materialstärke des Rumpfes ist beträchtlich, es wurden 9 Lagen GFK und bei stark beanspruchten Teilen 18 Lagen GFK verarbeitet. Dies macht sich natürlich im Gewicht bemerkbar, alleine das Gewicht für die Glasmatten im dünnen Bereich beträgt im Durchschnitt 4 kg/m2. Hohe Verwindungssteifigkeit wird auch dadurch erreicht, dass Rümpfe, Nacelle und Brückendeck aus einer Form gefertigt sind. Die Verbindung mit dem Deck ist sowohl verklebt als auch laminiert, auch das Deck besteht aus nur einem Formteil.
Das Schiff macht aufgrund seiner Masthöhe von nur 12 Meter einen eher untertakelten Eindruck, dies ist gut für die Kentersicherheit. Der Mast steht ziemlich weit hinten, wodurch für ein 45 m² großes Vorsegel und ein 11 m² Kuttersegel Platz ist, das Großsegel ist mit 17 m² eher klein.
Der Katamaran ist mit 2 Einbaudieselmaschinen mit je 20 PS ausgestattet.
Alles im allen ist die Twiga ein sehr stabil gebautes Schiff, gebaut um darauf zu leben und unkompliziert mit kleiner Besatzung zu segeln.
Die Twiga ist mit moderner sicherheitsrelevanter Technologie ausgestattet. Der Autopilot ist unser drittes Crewmitglied, für wesentlich schwerere Schiffe konzipiert und sollte mit der Aufgabe die Twiga auch bei unfreundlichen Bedingungen zu steuern nicht überfordert sein. Das Marine Funkgerät gibt uns die Möglichkeit mit Schiffen in unmittelbarer Nähe zu kommunizieren. Das Radar zeigt uns die Küstenlinien und Objekte auf dem Wasser, es zeigt auch Regen und Gewitterfronten in weiter Entfernung an. Zur Kollisionsverhütung haben wir ein AIS, ein automatischen Identifikationssystem welches mit Sender und Empfänger ausgestattet ist. Wir können fremde Schiffe erkennen, erfahren Name, Geschwindigkeit, Kurs; den anderen Schiffen senden wir unsere Daten, all dies geschieht automatisch. Auf dem Kartenplotter sind die Seekarten elektronisch hinterlegt, die Schiffposition, Geschwindigkeit, Kurs, Abdrift, etc. werden kontinuierlich angezeigt. Der Kartenplotter ist mit dem GPS, AIS, Radar, Echolot und Windmesser verbunden, damit haben wir alle für die Navigation wichtigen Daten auf einem Bildschirm, der sich unmittelbar neben dem Steuerplatz befindet. Zusätzlich haben wir noch eine Notfunkbarke an Bord, durch deren Aktivierung die Seerettung über Satelliten von unserem Standort im Notfall informiert wird.
Die zwei 5 Meter langen Spibäume sind aus Karbon. Als Hauptanker benutzen wir einen 20 Kg schweren Neuseeländischen Rocna Anker mit 90 Metern Kette. Die Testberichte der Rocna Anker sagen, dass bei Sturm und unterschiedlichen Meeresgrund sehr gute Ergebnisse der Haltekraft erzielt wurden. Das Rigg wurde gründlich überprüft und für in Ordnung befunden, dennoch haben wir das alte Vorstag- es wird von allen Teilen des Riggs am meisten beansprucht – gegen ein neues ausgetauscht, das bei gleichem Durchmesser die doppelte Belastbarkeit bietet. Auf der neuen Rollreffanlage können gleichzeitig zwei Vorsegel gefahren werden. Auch das kleine Kuttersegel kann durch eine Rollreffanlage schnell und bequem eingesetzt werden. Das Hauptsegel wird im Lazy Jack geborgen. Maststufen erleichtern das Besteigen des Mastes.
Unterwasserschiff
Das Unterwasserschiff wurde abgeschliffen-eine fürchterliche Arbeit- mit Epoxi neu beschichtet und als Antifouling mit 4 Lagen Coppercoat versehen, angeblich soll dies ca. zehn Jahre halten.
Autarkie
Ein Aquagiv Watermaker produziert in einer Stunde aus 175 Liter Meerwasser 25 Liter Trinkwasser, dafür verbraucht er 17 Ampere Strom. Um den Energieverbrauch zu reduzieren, haben wir die Beleuchtung auf LED umgestellt. Sechs Solarpaneele mit insgesamt 400 W Leistung und ein Windgenerator Marke Superwind liefern die notwendige Energie. Eine zusätzliche leistungsstarke Lichtmaschine lädt unsere Golfcar-Batterien bei Motoreinsatz schnell auf.
Beiboot
Eines der wichtigsten Teile für das Alltagsleben ist das Beiboot. 70% der Zeit leben wir Fahrtensegler vor Anker und der Transport an Land erfolgt mit dem Dingi. Ein Boot mit festem Boden und ausreichend Freibord ist wichtig, um auch bei Seegang trocken an Land zu kommen. Mit unserem 5 PS Yamaha Außenborder sind wir ausreichend motorisiert.