Pfarrheim Mauthausen
„Ein Haus mit Botschaft"
Der österreichische Klimaschutzpreis 2009 ging an das neu gestaltete Pfarrheim von Mauthausen an der Donau. Ein Haus mit Botschaft, so wird das Pfarrheim gesehen und gelebt, es ist Teil eines einzigartigen Ensembles aus 800 Jahren Baugeschichte hoch über dem Donautal gelegen. Eigenständig und in harmonischer Verbindung stehen der frühgotische Karner, die spätgotische Kirche St. Nikolaus, das barocke Pfarrhaus und das neue Pfarrheim von Mauthausen, ein Gebäude des 21. Jahrhunderts, dessen archetypische Gestalt durch die einheitliche äußere Hülle aus RHEINZINK®-Quadratrauten akzentuiert wird. Bei dem neu gestalteten Pfarrheim wird von der Hülle bis zum Inhalt Nachhaltigkeit zum Ausdruck gebracht. „Gut für Mensch und Umwelt", so beschreibt Pfarrassistent Mag. Thomas Pree den ästhetisch, funktionell und ökologisch gelungenen Umbau des alten Pfarrheimes.
Das Haus mit Botschaft ist offen für Licht und die Menschen, die Botschaft die der Betrachter empfängt ist Geradlinigkeit und Klarheit, fest begründet und stabil wie der Glaube. "Stabilität hat nur dann Sinn, wenn sie Beweglichkeit und Offenheit ermöglicht. Erst dann, wenn es ein Haus und eine Hausgemeinschaft gibt die gerne und bereichernd Gäste empfängt, geht davon für die Menschen der Umgebung eine gute Kraft aus" meint Pfarrassistenz Mag. Thomas Pree. Das neue Pfarrheim sollte nicht nur vom Inneren her der Begegnung dienen, sondern auch durch Gestalt und Außenhaut die Aufmerksamkeit erregen und die Bereitschaft zum Dialog fördern, entschied der Pfarrgemeinderat. Schon vor der Planungsphase wurden die örtlichen Vereine angeschrieben und zur Mitarbeit eingeladen. Diese Botschaft ist gut angekommen und viele Menschen haben am neuen repräsentativen und vielfach ausgezeichneten Pfarrheim mitgewirkt, 6000 Stunden wurden freiwillig und kostenlos gearbeitet, 300000 Euro wurden gespendet. „Große Leistungen verdienen eine besondere Würdigung. Mein Dank gilt allen, die so viel in das Gemeinschaftsleben investieren. Die Dokumentation über das Baugeschehen macht deutlich, mit welchem Einsatz alle ans Werk gegangen sind. Gemeinschaft bedeutet Heimat und hat immer mit den Menschen zu tun" sagt der OÖ Landeshauptmann Josef Pühringer anlässlich der Eröffnungsfeier.
Lebensqualität für die Bevölkerung
Das Rheinzinkdach und die Rheinzinkfassade sind die ideale Gebäudehülle für ein Bauwerk voller Ideale. Die changierenden Reflektionen der Gebäudehülle werden durch die fischschuppenartigen Rauten strukturiert. Ein Bild das ausgezeichnet zu dieser Begegnungsstätte passt: wie Petrus der Menschenfischer so will auch diese aktive Kirchengemeinde Menschen anziehen, sie einbinden in eine lebendige christliche Gemeinschaft. Dies ist gelungen, das moderne Pfarrheim ist ein überparteilicher Ort in dem unterschiedliche Gruppen Platz finden. Es gibt Räume für Baby- und Kleinkindergruppen, für die Jugend, für den Chor, für Meditation, für eine große Bücherei, es kann hier Theater gespielt und gefeiert werden. Das Haus ist sehr belebt und funktioniert perfekt. Die äußere Form war von Teilen der Bevölkerung anfangs umstritten und führte zu Diskussionen; durch die vielen öffentlichen Preise und Auszeichnungen steigen Anerkennung und Achtung vor diesem ungewöhnlichen Bauwerk. „Vielleicht helfen diese Auszeichnungen den Nachhaltigkeits-Gedanken fest im Ort zu verankern." hofft Mag. Pree.
Mit der Schöpfung sorgsam umgehen
Ihrem Glauben folgend ist es der christlichen Gemeinde ein Herzensanliegen mit der Schöpfung sorgsam umzugehen. Wo immer möglich, wurden für den Innenausbau Vorhandenes wieder verwendet, so wurde der schöne alte Eichen-Riemenparkett Fussboden in Eigenregie aufgearbeitet und neu verlegt. Großes Augenmerk wurde auf die Nachhaltigkeit der verwendeten Baustoffe gelegt. Mag. Pree hat sich intensiv mit der Materialkunde auseinander gesetzt: „Rheinzink ist ein langlebiges Material, bedarf keiner Wartung, wird immer schöner, diese Vorzüge sind mir wichtig. Außerdem gefällt mir die Lebendigkeit des walzblanken Materials, die Rautenform wird noch unterstrichen, die Assoziation zum Fisch als Symbol Petri ist gegeben".
Durch den konsequenten Umbau zu einem Passivhaus wurde ein wichtigster Beitrag für eine wirkungsvolle Reduktion der CO2 - Emissionen im Kyoto Maßnahmenpaket geleistet und gleichzeitig das Gebäude auf einen hohen Standard hinsichtlich Energieeffizienz und Nutzerkomfort gebracht. Der Energieverbrauch hat sich drastisch gekürzt und ein behagliches Raumklima wurde geschaffen. Pfarrassistent Mag. Pree „Das neue Pfarrheim erleichtert und motiviert zum Engagement."
Preisgekrönte Architektur
Die x-architekten aus Linz gestalteten das Haus der Botschaft offen und multifunktionell, sich abhebend und fragende Aufmerksamkeit sichernd.
Aufgrund der besonderen topographischen Lage und der Höhenunterschiede am gesamten Gelände haben die x architekten aus Linz die räumlichen Zusammenhänge neu organisiert und bestehende räumliche Barrieren entfernt, sodass sich das gesamte Gelände dem Besucher öffnet. Eigenständig und selbstbewusst wirkt das Pfarrhaus im historischen Ensemble, die ausdrucksstarke Geometrie des Walmdachhauses wird durch die Schönheit der Einheit von Dach- und Fassadenbekleidung mit RHEINZINK®-Quadratrauten unterstrichen. Durch die vollständige und einheitliche Umhüllung mit RHEINZINK®-Quadratrauten entsteht ein homogen wirkender Körper, dessen große Glasflächen Innenwelt und Außenwelt verbinden, Einblicke gestatten, zum Betreten des Hauses einladen und die Offenheit der Pfarre zeigen. Und ohne dieser Offenheit zu widersprechen empfängt der Betrachter das deutliche Signal, dass hier die Menschen der Gemeinde einen Ort des Schutzes, „eine feste Burg" finden.
Durch einen konsequenten Umbau des ressourcenverschwenderischen Baues der 70-iger Jahre konnte der Passivhausstandard erreicht werden. Dafür wurde hinter der hinterlüfteten RHEINZINK® Fassade 24 cm Wärmedämmung aufgebracht, die erdanliegenden Bestandswände mit 20 cm nachgedämmt und das Gebäude mit passivhaustauglichen Fenstern und Glasfassadenelementen und mit einer Lüftungsanlage und einer Photovoltaikanlage ausgestattet . Dank Wärmedämmung mit umweltfreundlichen Materialien sowie eines kontrollierten Be- und Entlüftungssystems konnte die Energiekennzahl von vorher 195 auf nur noch 8,3 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr gesenkt werden. Diese hervorragende Lösung aus einem alten Haus ein Passivhaus zu machen wurde mit dem OÖ Landespreis für Umwelt und Natur 2009, dem Energiesparpreis OÖ und dem Österreichischen Klimaschutzpreis ausgezeichnet. Der Österreichische Klimaschutzpreis zeichnet die besten Projekte und Ideen für aktiven Klimaschutz aus. Dazu Umweltminister Niki Berlakovich „Klimaschutz ist eine Überlebensfrage für jetzige und kommende Generationen und ein wichtiger Konjunktur- und Jobmotor. Daher müssen wir unser Klimaschutz-Know-how noch viel stärker nutzen."
Bernhard Wieseneder von RHEINZINK AUSTRIA GMBH. „Klimaschutz wird immer mehr zum maßgeblichen Wirtschaftsfaktor. Die Firma Rheinzink ist Mitglied der Initiative Metalle pro Klima und hat das Thema "Nachhaltigkeit" als einen der Eckpunkte seiner Unternehmenspolitik verankert. Erst vor kurzem wurde das Qualitäts- und Umweltmanagement nach ISO 9001 und ISO 14000 erneut zertifiziert. Das Material RHEINZINK® ist ein 100%ig natürliches Material und somit auch zu 100% recyclefähig. Das Material RHEINZINK garantiert bleibende Ästhetik und gleichzeitig wartungsfreien und dauerhaften Gebäudeschutz, was den Wert jeder Immobilie nachhaltig erhöht."
„x architekten ist eine Gruppe engagierter ArchitektInnen, X steht für Offenheit als mathematische Variable. Wir entwickeln in projektbezogener Arbeit konzeptionelle Positionen zur Gegenwartsarchitektur in denen Klimaschutz und nachhaltiges Bauen neben dem funktionalen, formalen und unserem Anspruch eine zentrale Rolle spielen. Das Pfarrheim in Mauthausen auf den Archetypen des Walmdachhauses in Form eines homogenen, monolithischen Baukörpers zu reduzieren, konnten wir mit Rheinzink Quadratrauten in walzblank auf sehr direkte und konsequente weise umsetzen. „ sagt DI Birgmann von den x architekten Linz.
Perfekte Handwerksleistung
Dach und Fassade sind einheitlich mit walzblanken RHEINZINK® Quadratrauten in der Größe von 35 x 35 cm und einer Materialstärke von 0,7 mm verkleidet. Der Rheinzink-Qualitätsspenglerbetrieb Poschacher aus Mauthausen hat diese anspruchsvolle Aufgabe vorbildlich gemeistert. Die problematische Altbausubstanz erforderte hohes spenglertechnisches Können und Kreativität. Durch sehr exakte Planung und kluge Überlegung konnte die präzise Montage der RHEINZINK® Quadratrauten ihren Anfang finden. Die zahlreichen Eck- und Fensteranschlüsse waren für die Fachfirma zwar keine Schwierigkeit, erforderten aber wegen der notwendigen gewissenhaften handwerklichen Sorgfalt viel Zeit, da vor Ort genau gemessen, zugeschnitten und gekantet werden musste. Eine besondere Herausforderung für die Spengler war der Übergangsbereich von Dach zur Fassade und der für den Betrachter unsichtbaren Wasserableitung. Die Schnittführung ist auch in diesem Bereich präzis und perfekt, es ist ein klarer Linienverlauf sowohl bei der Durchtrennung der Fenster als auch an den Gebäudeecken. Der Linienverlauf der Rauten ist perfekt ohne Brüche und Kanten. Diese Arbeit des Teams der Poschacher Qualitäts- Spengler ist ein Vorzeigebeispiel für spenglertechnische Präzisionsarbeit. Beste Materialqualität verlangt auch beste Ausführungsqualität, denn ein Werkstoff mit einer Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten benötigt auch eine Verarbeitung für mehrere Jahrzehnte! Für die Spenglerei Poschacher ist die hohe Kundenzufriedenheit ein Erfolgsfaktor, der auf schönen und funktionierenden Handwerksleistungen basiert.
Gutes Handwerk ist mehr als nur manuelle Arbeit - gutes Handwerk ist ein Dialog zwischen Praxis und Nachdenken, nur durch gutes Handwerk können nachhaltige Bauwerke entstehen.
Autorin - Helga Langer