FRANZISKANERKIRCHE WIEN

franziskanerkirche

Autorin Helga Langer

In der Franziskanerkirche wurden umfangreiche Umbau-, Renovierungs- und Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt, die aus Sicht der Architektur, der Statik und der Realisierung unter Berücksichtigung der historischen Bausubstanz äußerst beachtenswert sind.

 

Der Auftrag

Die Schwerpunkte der Baumaßnahmen waren: der Einbau einer Fußbodenheizung, die Erneuerung der Haus- und Elektrotechnik sowie umfangreiche Umbauten in der Gruft. Die gute Kenntnis der Bauweise von historischer Bausubstanz, die Ansprüche der Denkmalpflege sowie Untersuchungen in bauhistorischer, bauhandwerklicher, bauphysikalischer und statischer Hinsicht bildeten die Grundlage für alle Planungen und Ausführungen. Herr Architekt DI Helmut Neumayer, wurde vom Franziskanerkonvent mit der bauhistorischen Beratung, Generalplanung und Bauaufsicht beauftragt. Für die Statik und Bauphysik war Herr Univ.-Prof. DI Dr. Andreas Kolbitsch verantwortlich. Die Baumeisterarbeiten wurden von den Spezialisten der Abteilung Bauwerksinstandsetzung  der A. Porr AG,  ZNL Wien,  durchgeführt.                                            

 

Der historische Hintergrund

Kennt man die Geschichte dieses Ortes, so weiß man, dass schon vor der heutigen Franziskanerkirche, die in der Zeit von 1603 bis 1611 im Renaissancestil erbaut wurde, eine Kirche auf diesem Platz war. Diese Kirche des Büßerinnenklosters zum heiligen Hieronymus aus dem Jahre 1383-1387 wurde teilweise in den heutigen Bau integriert. Die Franziskanerkirche fällt durch ihre in Wien einzigartige Renaissancefassade auf. Die Fassade ist bewusst schlicht gehalten, wobei die Vertikale durch den Giebel stark betont ist. Als Reminiszenz an die Gotik können die Spitzbogenfenster gewertet werden. Die Ausstattung der Kirche stammt aus der Barockzeit und kam nach den Türkenkriegen zur heutigen Vollendung. Auch die Umgebung sah damals völlig anders aus, es gab noch keinen Franziskanerplatz, hier drängten sich Gebäude an Gebäude, hinter der Franziskanerkirche dehnte sich der Klostergarten bis zur Stadtmauer aus. Damit waren die Franziskaner nahe bei der armen Bevölkerung, die außerhalb der Stadtmauer wohnten. Der Franziskanerkirche waren umfangreiche Klostergebäude und eine Theologische Fakultät angeschlossen, die den Platz bis zur heutigen Singerstraße und Seilerstätte einnahmen. Das Franziskanerkloster war und ist ein Ort des Gebetes und der Begegnung. Die Franziskanermönche kümmerten sich um die Armen, doch auch viele wohlhabende Bürger und Reisende fanden hier ihr geistiges Zuhause und einen Platz für die ewige Ruhe.

 

In der Gruft fanden, bis zum Verbot durch Josef II im Jahre 1784, nicht nur Franziskanermönche ihre letzte Ruhe. Hier war schon eine Begräbnisstätte bevor die Franziskanerkirche gebaut wurde. So nimmt man an, dass unter der alten Brüdergruft ein Bischof im 13. Jahrhundert begraben worden ist. Die Gruft wurde in zwei Etagen angelegt, dazwischen wurde Erde aufgeschüttet. Über 1000 Tote sind unter der Franziskanerkirche begraben. Es ist ein riesiges Totenreich, das sich unter der Kirche befindet, ein Platz in der Erde, der durch das Gebet in der Kirche mit dem Himmel verbunden ist. Bewusst hat daher die Brüdergruft genau unter dem Betchor der Mönche ihren Platz. Auch ist unter jedem Seitenaltar eine Begräbnisstätte, wurden doch früher in den Seitenaltären die Messen zelebriert. Jede Gruft hatte nur von oben einen Zugang. Erst 1739 wurden einzelne Grüfte miteinander verbunden. Somit war der Zugang für die plündernden Franzosen zur Zeit Napoleons wesentlich erleichtert. Die Einbrecher wussten, dass hier nicht nur Franziskanerbrüder begraben sind, sondern auch reiche Wohltäter der Kirche, Angehörige der Familien Trautmannsdorf, Hoyos, Gonzaga, Appel, ... Sie öffneten die Särge, suchten nach wertvollen Schmuckstücken und Grabbeigaben. Im 2. Weltkrieg richteten dann die Russen auf der Suche nach Kirchenschätzen weitere Verwüstungen an.

 

Bruder Pius Fraberger, ein junger Student der Franziskaner, inspizierte vor dem Krieg die Gruft. Der erste Anblick der sich ihm hier bot muss schauderhaft gewesen sein, ein heilloses Durcheinander von aufgebrochenen Särgen, Knochen, mumifizierten Leichenteilen. Diese unwürdige Behandlung von Toten wollte Bruder Pius wieder gut machen, Friede und Ordnung in der Gruft herstellen. Jede freie Zeit verschwand er in die Gruft und arbeitete dort selbstvergessen und schwer. Br. Pius konnte seinen Vision jedoch nicht verwirklichen, er war zu lange im Totenreich und schützte sich zu wenig. So starb er am 4. Juni 1932 im Alter von 22 Jahren an einer Infektionskrankheit. Der Schock und die Trauer um diesen engagierten jungen Menschen war groß, die Gruft wurde sofort versperrt, der Zutritt verboten. 1970 wurde dann eine Warmluftheizung in die Kirche eingebaut, der Raum für die Schaltzentrale wurde mitten in die Gruft platziert, die im Weg stehenden Särge zur Seite geräumt. 1990 war es der Franziskanerbruder Elias Unegg, der als junger Student nach Wien kam, von den Ereignissen in der Gruft erfuhr und von dem Wunsch beseelt wurde, in der Gruft Ordnung und Friede zu schaffen, den Toten eine würdige Ruhestätte zu geben. Als Bruder Elias nach Wien kam begann er mit den Arbeiten in der Gruft. Am Tag nach der Priesterweihe im Jahre 1998 konnte Bruder Elias den Wunsch von Br. Pius verwirklichen und seine erste Messe in der Alten Brüdergruft unter dem Betchor feiern.

 

Bauphysikalische und statische Anforderungen

Vor Festlegung bauphysikalischer und statischer Konzepte durch Herrn Univ.-Prof. DI Dr. Andreas Kolbitsch wurde eine genaue Aufnahme der zu bearbeitenden Bereiche durch den beauftragten Architekten, Herrn Arch. DI Helmut Neumayer durchgeführt.

Bauphysikalische Anforderungen:

Im Zuge dieser Aufnahmen wurden auch gemeinsam mit dem Haustechnikplaner die innenklimatischen Rahmenbedingungen untersucht. Und in der Folge die Anforderungen hinsichtlich Kirchenbeheizung, Trockenlegungsmaßnahmen und Belüftung festgelegt.

Das haustechnische Konzept zur Kirchenbeheizung wurde in einer Studie über die „Beheizung der Kirche und Nebenräume - Gruft" (Ing. M. Krausler, Ing. G. Stifter) festgehalten.

Prämissen für das Beheizungskonzept:

Beheizung des Kirchenraumes (Bankbereiche und freie Bereiche)

Beheizung des Altarraumes

Beheizung im Chor, der über den Luftraum mit dem übrigen Bereich verbunden ist

Untersuchung der, von möglicher Kondensatbildung betroffenen Bereiche (Kirchenfenster und Wandbereiche neben und hinter den Seitenaltären)

Aufsteigende Feuchtigkeit im Bereich der Giebelmauer zum Franziskanerplatz

Feuchtigkeit im Untergeschoss

Statische Anforderungen:

Im Zuge der Instandsetzungsmaßnahmen (Rückbau der Gruft sowie Freilegungen von noch nicht geöffneten Seitengrüften) wurden die Kellergewölbe begleitend zu den Baumaßnahmen laufend untersucht. Eine fundierte Beurteilung war erst nach der Entfernung des ausfüllenden Materials in den zum Teil verschütteten Grüften möglich. Durch diese unmittelbare Nachführung der konstruktiven Bewertung, konnten Verschließungen, Bauteilverstärkungen und Unterfangungen auf ein Minimum reduziert werden.

 

Die Renovierung des Kircheninnenraumes

Bereits in den Jahren 1783, 1893/94 und 1911 wurden Renovierungen in der Kirche vorgenommen. Damals kam es zur teilweisen Veränderung der Ausstattung, die Wände wurden mit Stuckmarmorplatten dekoriert, der originale Steinplattenbelag wurde durch keramische Platten ersetzt. Der schlechte Zustand dieses nicht originalen Klinkerbodens, die umfangreichen Schäden und Verschmutzungen durch die bestehende Luftheizung sowie die wunderschön verzierten Kirchenbänke bildeten die baulichen Rahmenbedingungen für die Entscheidung eine Fußbodenheizung ins Kirchenschiff, Presbyterium und den Betchor einzubauen.

Bei den aktuellen Renovierungsarbeiten lag in baulicher Hinsicht das Hauptaugenmerk auf den Einbau der Fußbodenheizung und der elektrotechnischen Maßnahmen sowie sämtlicher flankierenden Maßnahmen dazu. Die unterschiedlichen Niveaus der Gewölbescheitel und der anschließenden Steinsockel zu den Altarnischen verlangten beim Einbau der Fußbodenheizung individuelle Lösungen. Eine Unzahl an Detailmaßnahmen an Steinstufen, Sockeln, Stucken usw. mussten ins Gesamtkonzept miteinbezogen werden. Durch das Abbrechen des alten Klinkerbodens musste eine neue Windfangkonstruktion situiert werden. Eine großzügige Verglasung lässt nun den freien Blick des Besuchers ins Kircheninnere zu. Die zeitgemäße Gestaltung fügt sich harmonisch in das barocke Ambiente der Kirche. Aufgrund bauphysikalischer Überlegungen wurden die Rundfenster des Kirchenschiffes mit möglichst zarten Vorsatzfenstern ausgestattet. Ein spezielles Restaurierglas wirkt entspiegelnd und lässt die dahinterliegende Sechseckverglasung zur Geltung kommen. Durch die damit erzielte Verbesserung der Wärmedämmung wird die Kondensatbildung an den besonders wertvollen Verglasungen verhindert. Ferner wurden umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen an den Kirchenbänken sowie an dem Tor Weihburggasse und der Türe zum Turm sowie an dem historischen Bretterboden im Betchor durchgeführt. Die Integration eines neuen Marienaltars in einer Seitennische stellte eine besondere Herausforderung dar. Die Restaurierung der Altäre, Bilder und Stucke bildet den Umfang einer zweiten Restaurierphase der Kirche.

Eine moderne elektrotechnische Ausstattung
Die bestehenden elektrotechnischen Anlagen, die Beleuchtung, die Stark- und Schwachstromversorgung entsprachen den heutigen sicherheitstechnischen und funktionellen Ansprüchen in keiner Weise, sodass eine vollkommene Neuverrohrung und Verdrahtung unter maximaler Schonung der wertvollen Architekturoberflächen notwendig war. Es wurde das Beleuchtungskonzept und die Beschallungsanlagen erneuert, neu eingebaut wurden auch Induktionsschleifen für Hörbehinderte. Die Kirche ist jetzt auch mit einer Alarmanlage und brandschutztechnische Anlagen ausgestattet. Eine besondere Herausforderung in diesem gesamten Ausstattungskonzept stellte die optimale Kirchenausleuchtung sowie Erzeugung unterschiedlicher Lichtqualitäten und Integration der Scheinwerfer und Beleuchtungskörper dar. Das prachtvolle Kircheninnere kommt durch die neue Beleuchtung nunmehr in besonderer Weise zur Geltung.

Warum eine Fußbodenheizung?
Die Behaglichkeit für Kirchenbesucher einerseits und eine möglichst geringe Verschmutzung der Kirche durch Konvektion andererseits stellten die bauphysikalischen Rahmenbedingungen dar. Weiters sollte die Erwärmung möglichst im Bereich der Kirchenbesucher erfolgen und nicht - wie bisher - ein warmer Luftpolster unter der Decke des Kirchenraumes stehen. Aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen wurde einer konventionellen Niedertemperaturflächenheizung der Vorzug gegeben. Der Anschluss erfolgte an eine bestehende Zentrale. Die Anlage ist an die Fernwärme Wien angeschlossen.

Beim Beheizen von Kirchenräumen sind unterschiedliche Anforderungen zu beachten, die nur selten gleichzeitig optimal erfüllt werden können:

Die Lufttemperatur soll während der Nutzungszeit eine gewisse thermische Behaglichkeit gewährleisten.

Die Luftfeuchtewerte sollen dabei nicht zu sehr abgesenkt werden.

Kondensatbildungen an kühlen Oberflächen sollen weitgehend vermieden werden.

Aus den beiden ersten Gründen wäre intermittierendes Heizen günstiger, dies hat aber in der Regel stärkere Luftbewegungen zur Folge, wodurch sich rascher Verschmutzungen einstellen können, als bei stationärer Beheizung. Vor allem wegen der Gefahr von Kondensatbildungen wird daher häufig der stationären Beheizung der Vorzug gegeben. In einem unbeheizten Kirchenraum werden die Temperatur und Feuchte von der Temperatur und Feuchte der Außen- und Innenluft und von internen Feuchtequellen bestimmt: wird der Luft im Kirchenraum durch anwesende Personen Feuchte zugeführt, werden auch die Raumoberflächen durch Wasserdampf-Adsorption feuchter. Wird eine Wand infolge aufsteigender Bodenfeuchte zusätzlich durchfeuchtet, dann wirkt sich dies ebenfalls auch auf die Feuchte der Raumluft aus.

Diese Sorptionsvorgänge kommen auch beim Beheizen eines Kirchenraumes zur Wirkung: Warme Luft hat eine größere Aufnahmefähigkeit für Wasserdampf, sie wird daher durch Aufheizen relativ trockener. In der Folge wird Feuchte von den Raumoberflächen an die Innenluft abgegeben. Der umgekehrte Vorgang ergibt sich beim Abkühlen der Luft.

Im Chorbereich war wegen des mit dem übrigen Kirchenschiff zusammenhängenden Luftraumes und zur Vermeidung von Kondensatproblemen ebenfalls unbedingt eine adäquate Beheizung vorzusehen. Dabei waren besondere Gesichtspunkte zu beachten, da das gesamte Chorgestühl auf einem in mehreren Ebenen gestaffelten Holzsockel ruht und die im Chorbereich aufgestellte Orgel hohen denkmalpflegerischen Wert besitzt. Das Prinzip der im übrigen Kirchenschiff vorgesehenen Bodenheizung konnte wegen des Holzsockels nicht direkt übernommen werden. Daher wurde zwar das Prinzip der Fußbodenheizung auch im Chorbereich fortgeführt, jedoch auf freie Bodenflächen beschränkt.

Der neue Fußbodenaufbau

Als Ersatz für den originalen Steinbelag, der im 19. Jahrhundert entfernt wurde und nicht mehr dokumentiert ist, wurde ein neuer, diagonal verlegter Steinplattenbelag aus Solnhofer-Platten gewählt. Die neuen schlichten Fußbodenplatten fügen sich harmonisch in die reichhaltige barocke Ausstattung ein. Bevor jedoch die Platten verlegt werden konnten, wurde in der Kirche im wahrsten Sinne des Wortes viel „Staub aufgewirbelt".

Die reichhaltige und wertvolle Innenausstattung der Kirche, insbesondere der Hochaltar, der Betchor, die Seitenaltäre und auch die Orgel, mussten mittels spezieller Einhausungen geschützt werden. Nach dem Abtragen der Beschüttung bis auf Höhe Gewölbescheitel, erfolgte das Einbringen des bewehrten Unterbetons, der Wärmedämmung, der Heizrohre und eines ca. 8 cm starken Anhydritestriches.

Das Besondere dieses Estriches ist, dass er, im Vergleich zu üblichen Zementestrichen, deutlich reduzierte Schwindverformungen aufweist. Auf Grund dessen war nur eine Fuge für ca. 320 m² notwendig, was vor allem dem optischen Erscheinungsbild des darüber diagonal verlegten Steinplattenbelages diente.

 

Die Gruft

Einen weiteren baulichen Schwerpunkt bildete der Rückbau der Gruft, die Erweiterung durch die Öffnung der Seitengrüfte und deren Gesamtinstandsetzung.

Bedingt durch die baulichen Veränderungen, vor allem das Entfernen der Trennwände und die Schaffung von Durchbrüchen zu freigelegten Grabkammern unter den Seitenaltären, wurden in einzelnen Bereichen statische Maßnahmen zur Konsolidierung der Gewölbe und des Fundamentmauerwerks notwendig. Im Zuge der Freilegungsarbeiten wurde festgestellt, dass im Bereich unter dem Windfang kein Gewölbe bis zur Firstmauer vorhanden war. Dieser, bis zur Fußbodenkonstruktions­unterkante mit Zwischenboden verfüllte Bereich, wurde nach dem händischen Entfernen dieser Schüttung mit einer Stahlbetondecke versehen.

Beim Freimachen der Seitenaltäre und den Grabungen der Kollektoren fand man weitere mumifizierte Leichen, sowie Knochenteile in großer Anzahl. Bruder Elias sortierte akribisch all diese Knochen aus dem Erdmaterial, segnete und bestattete sie. Bruder Elias hat innerhalb von 10 Jahren seine Vision schrittweise verwirklicht und es wurden bemerkenswerte Funde gemacht: gut erhaltene mumifizierte Leichen, Zinnsärge aus dem Jahre 1620, zwei besonders prunkvoll verzierte Särge aus dem Jahre 1684 von Familienmitgliedern der Familie Hoyos, einen historischer Brunnen, der Grabstein der letzten Äbtissin der Büßerinnen, gotisches Geschirr, römische Scherben.

Als abschließende Maßnahme wurde der nicht befestigte Gruftboden mit wiederverwendeten Ziegeln - altes österreichisches Format - ausgelegt.

 

Schutz durch Vergelung

Der Franziskanerplatz zeigt ein deutliches Gefälle zur Giebelmauer der Kirche. Versickertes Oberflächenwasser wurde daher unmittelbar an die Fundamente und Kellermauern dieser Wand geführt, was maßgeblich zur Durchfeuchtung des Kellers, aber auch zu Feuchteschäden im Inneren des Kirchenschiffes führte.

Ein Freilegen der Kellermauern und ein konventionelles Isolieren außenseitig hätte einen exorbitant hohen Aufwand zur Folge gehabt: einerseits wegen des zu einem späteren Zeitpunkt errichteten und wesentlich höher fundierten Portikus. der unterfangen hätte werden müssen; andererseits wegen der unzählig vorhandenen Einbauten in diesem Bereich. Man entschied sich deshalb für die Herstellung eines Acrylgelschirmes auf der erdberührten Seite. Dies machte ein Durchbohren der ca. 1,50 m starken Kellermauer, Dm 20 mm, im Raster von 50 auf 50 cm, jeder Bohrhorizont um den halben Rasterabstand des Vorhergehenden versetzt, notwendig. Anschließend erfolgte die Herstellung des Abdichtungsschirmes mittels Acrylgel (ca. 50 lt / m² Mauerwerksfläche) mit einer 3-Komponenten-Injektionsanlage im Niederdruckverfahren.

 

Resümee
Eine der meistbesuchtesten Kirchen Wiens bietet den Besuchern jetzt neben prachtvoller barocker Ausstattung, die durch die neue Beleuchtung in besonderer Weise zur Geltung kommt, zusätzliche Bequemlichkeit, dank der eingebauten Fußbodenheizung.

Während der Arbeiten legte man natürlich größtes Augenmerk auf die reichhaltige und wertvolle Innenausstattung in der Kirche, auf die in speziellem Maße Rücksicht genommen werden musste. Störende Zu- und Umbauten von Baumaßnahmen aus früherer Zeit wurden entfernt. Insgesamt wurden 400 m³ Abbruch- und Aushubmaterial händisch bewegt und beseitigt. Die Gruft ist wieder ohne Sicherheitsmaßnahmen begehbar.

Trotz schwieriger Aufgabenstellungen, inklusive derer die überraschend und unvorhersehbar zu Tage traten, konnten die Arbeiten in der vorgegebenen kurzen Zeit und unter Einhaltung der budgetierten Kosten abgeschlossen werden. Die Grundlage für das hervorragende Gelingen dieses Vorhabens bildete vor allem die exzellente Zusammenarbeit aller Beteiligten.