Arbeitspause in der Cabana
Arbeitspause in der Cabana
Sonntag, den 15.02.2009 bis Sonntag, den 22.02.2009
Roli steigt in Felipe Carillo Puerto aus, er muss den Bus zurück nach Jose Maria Morelos nehmen. Wir fahren weiter nach Tulum, wo wir das Auto am Abend abgeben müssen. An der Küste finden wir Quartier in der „Casa de Miel" einer hübschen Anlage mit eingeschossigen Holzhütten und schönen Zimmern, alles einfach aber sehr geschmackvoll gestaltet. Die Eigner sind US-amerikanische Geschwister aus Phoenix, Arizona, das Publikum besteht aus Amis, Kanadiern, Italienern und die Preise in dieser Gegend sind entsprechend teuer, 145US$ bis 200 $ täglich, für hiesige Verhältnisse fast ein Vermögen. Aber wir brauchen derzeit wieder Internetzugang und die ganz einfachen Unterkünfte bieten dieses nicht.
Die Küste hat hier einen traumhaften Strand, an dem man 40 Km wandern kann, wir bringen es allerdings nur auf 12 Km in Richtung Süden, denn die meiste Zeit während der Tage sitzen wir am PC und lernen wie eine Website aufgebaut wird. Bilder eipflegen, Texte hochladen, Tags setzten und all solche Dinge, mit denen wir uns zuvor nie befasst haben.
Die Strandwanderungen dazwischen sind willkommene Unterbrechungen. Einen Kilometer nach den letzten großen Cabana Anlagen wird der Strand fast leer, nur wenige Besucher bewegen sich so weit von ihren Drinks weg. Ein Hoch auf die Trägheit dieser Gäste! Dabei lohnt es sich wirklich. Der Strand ist weit, weiß, ganz feinsandig, die Brandung gerade so, dass wir mit viel Freude Body-surfen können und unbekleidet Kilometer weit zu wandern lässt den Wind und die Sonne in uns hinein. An den Strand grenzen Dünen, die mit unterschiedlichen Palmensorten bewachsen sind, dahinter liegt eine staubige, wenig befahrene Straße, die auf der dünnen Landzunge nach Süden führt.
Das gesamte Gebiet ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, wobei dies offensichtlich kein absolutes Bauhemmnis ist. Viele Dünenareale sind zur Straße hin mit Zäunen bewehrt, Schilder fordern den Wandere auf weg zubleiben, dies sei privat, jedoch sind Grundstücke vom Strand aus gesehen zugänglich, unbebaut und ursprünglich, hier wird offensichtlich auf die Zukunft spekuliert. Noch weiter gegen Süden liegen einige sehr schlicht erbaute Cabanas in den Palmenwald auf Pfählen hinein gestellt, ohne Anschluss an das Strom oder Wassernetz. Der Hurrikan vor zwei Jahren muss einigen den wirtschaftlichen Todesstoß versetzt haben. Eine beschädigte Anlage mit zerfleddertem Palmendach besuchen wir zweimal, auf ihrer Veranda können wir schattig über das Meer schauen ein idyllischer Ort, der auch für eine Schmuserei gut ist, denn unten am Strand kommen doch noch gelegentlich einsame Wandere vorbei.
Dieser Teil der Küste wird nicht gepflegt, und so findet sich am Ufer ein wahrer Reichtum von Plastikmüll aller Art, einige Objekte müssen schon einige Jahre unterwegs gewesen sein, sie sind mit Muscheln bewachsen. Bei den heutigen Rohstoffpreisen sollten wir eine Firma für „Beach-mining" gründen!
Neben unserer Unterkunft liegt das Restaurant „Hemingway", mit leckerer Küche und einfachem sowie sehr geschmackvollem Ambiente. Die 6 Tische sind jeden Abend besetzt bzw. reserviert an drei Abenden belohnen wir unseren täglichen Fleiß mit einem schönen Diner zu Preisen, die zwar für mexikanische Verhältnisse hoch sind, aber für Wien dem Niveau eines einfachen Beisels entsprechen.
Nach einer Woche an einem Ort, so schön er auch ist, wir wollen weiter. Die Mayastadt Tikal in Guatemala ist unser nächstes Ziel. Casa de Miel wurde sehr laut, Baumaschinen rückten an, mannstiefe Löcher wurden von Hand gegraben, darin dicke Bäume versenkt, die die Eckpunkte des neuen Gebäudes sind. Interessant wie einfach und schnell hier gebaut wird, so möchten wir auch ein Haus bauen. Wir finden es aber als ziemliche Frechheit von den Besitzern für einen Urlaub auf einer Baustelle 200 US$ pro Tag zu kassieren. Nun wir haben schon beim Einchecken gesagt, wir haben keine US$, nur 300 Euro, die wir auch für diese Woche bezahlt haben. Wir verabschieden uns freundlich, eine Diskussion über eine Restforderung kommt nicht auf, und so war es für uns ein angemessen günstiges und schönes Quartier mit kostenlosem WLAN im Zimmer, in dem unseren Internetauftritt bis zur Freischaltung gestalten konnten.